4. Februar 2024 / Aus aller Welt

Forscher vor Jahrestag: Beben kündigten sich vorher an

Schon Monate vor dem Erdbeben mit gravierenden Folgen in der Türkei und Syrien, kündigte sich die Katastrophe an. Problem: Die Daten konnten nicht gedeutet werden.

Eine Luftaufnahme zeigt vom Erdbeben zerstörte Gebäude.

Die Erdbeben in der Türkei im Jahr 2023 kündigten sich Forschern zufolge bereits Monate vorher an. Man habe acht Monate lang kritische Spannungen beobachten können, die auf das Beben hingedeutet haben, sagte der Erdbebenforscher Marco Bohnhoff vom Deutschen Geoforschungszentrum (GFZ) Potsdam der Deutschen Presse-Agentur. Diese hätten die Forscher aber erst nach dem Beben als solche deuten können. 

Das nun gewonnene Wissen solle künftig in die Überwachung anderer gefährdeter Regionen wie etwa der 16-Millionen-Metropole Istanbul einfließen. Der Stadt steht Forschern zufolge in naher Zukunft ein Beben mit einer Stärke über 7 bevor.

Am 6. Februar hatten zwei Beben die Türkei und Nordsyrien erschüttert. Offiziellen Angaben zufolge starben 60.000 Menschen. Mehrere Hunderttausend Gebäude stürzten ein oder wurden stark beschädigt. Grund dafür war auch eine teilweise schlechte Bausubstanz. Davor, dass ein starkes Beben die Region erschüttern würde, hatten Experten zuvor immer wieder gewarnt. 

Erdbeben lassen sich nach derzeitigem Forschungsstand nicht kurzfristig konkret voraussagen. Auch mit den nun gewonnenen Erkenntnissen sei das nicht möglich, erklärte Bohnhoff. «Aber wir können bei entsprechenden Beobachtungen von erhöhten Wahrscheinlichkeiten sprechen und den lokalen Behörden diese Informationen übermitteln. Diese können dann gegebenenfalls Warnungen aussprechen.»  


Bildnachweis: © Hussein Malla/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Blindgängerverdacht am Schlossplatz
Allgemein

Freilegung am 24. Januar geplant

weiterlesen...
Genuss & Lifestyle

Neue Musikshow im LWL-Planetarium

weiterlesen...

Neueste Artikel

Schlechte Luft über Norddeutschland
Aus aller Welt

Während sich die Lage in Süddeutschland entspannt, ist die Luftbelastung mit Feinstaub in der Nordhälfte gestiegen. Grenzwerte werden vielerorts teils deutlich überschritten.

weiterlesen...
Kulturticket KULTICK startet am 17. Februar
Kunst & Kultur

Allgemeinbildende Schulen geben die Kulturkarte an alle Kinder und Jugendlichen aus

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Schlechte Luft über Norddeutschland
Aus aller Welt

Während sich die Lage in Süddeutschland entspannt, ist die Luftbelastung mit Feinstaub in der Nordhälfte gestiegen. Grenzwerte werden vielerorts teils deutlich überschritten.

weiterlesen...
Mehrere Tote bei Kaufhaus-Explosion in Taiwan
Aus aller Welt

Es ist Vormittag, als ein gewaltiger Knall ein Kaufhaus in der taiwanischen Stadt Taichung erschüttert. Die Straßen sind gesäumt von Trümmerteilen. Was ist passiert?

weiterlesen...