11. Mai 2024 / Aus aller Welt

ESC-Finale unter Sicherheitsvorkehrungen

Das große ESC-Finale steigt in Malmö. Die Musikparty bleibt jedoch nicht vor Unsicherheit und Unruhen in der Stadt gefeit. Welchen Acts werden besonders große Chancen zugerechnet?

Die israelische ESC-Teilnehmerin Eden Golan muss aus Sicherheitsgründen eng von Personal begleitet werden.

Der Eurovision Song Contest (ESC) geht unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in die wohl wichtigste Phase: das große Finale. Heute Abend (21.00 Uhr) treten 26 Länder beim größten Gesangswettbewerb der Welt im südschwedischen Malmö gegeneinander an.

Das ansonsten so bunte und fröhliche Fest wird in diesem Jahr vom Gaza-Krieg überschattet. Die Polizei ist in Alarmbereitschaft, hält die Sicherheitsvorkehrungen hoch und wird von Sicherheitskräften aus Dänemark und Norwegen unterstützt. Deutschland versucht mit dem Künstler Isaak und dem Lied «Always On The Run» dem Fluch des ewigen letzten Platzes zu entgehen.

Wenige Stunden vor dem Finale forderten propalästinensische Demonstranten im Eingangsbereich des übertragenden finnischen Senders Yle einen Boykott der Show. Etwa 40 Menschen hielten sich mit Protestplakaten und palästinensischen Fahnen in der Lobby auf, wie Yle berichtete. Der Demonstrant Wilhelm Blomberg sagte der Zeitung «Hufvudstadsbladet», sie würden die Beschäftigten nicht an ihrer Arbeit hindern, aber wollten sie auf die Situation im Gazastreifen aufmerksam machen.

Erneut haben sich in Malmö Tausende Menschen auf den Straßen versammelt, um gegen die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest (ESC) zu demonstrieren. Diesmal seien es jedoch deutlich weniger gewesen als erwartet, hieß es von der Polizei. Etwa 6000 bis 8000 Teilnehmer schätzten die Einsatzkräfte, seien bei der Demonstration vom Netzwerk «Stop Israel» gewesen. Die Organisatoren hatten auf etwa 20.000 Teilnehmende gehofft. Mit palästinensischen Flaggen und Schildern zogen sie durch die Straßen. Die Versammlung verlief nach Angaben der Polizei friedlich und reibungslos.

Bei Protesten am Donnerstag waren bereits tausende Menschen auf den Straßen und protestierten, während Israels Künstlerin Eden Golan beim zweiten Halbfinale in der Malmö Arena mit ihrem Song «Hurricane» auf der Bühne stand. Die Sängerin muss aus Sicherheitsgründen eng von Personal begleitet werden. Die Proteste verliefen nach Angaben der Polizei friedlich. Der ESC ist erklärtermaßen eine unpolitische Veranstaltung, aber oft im Sog der Weltpolitik.

Für Golan schmälerte der Gegenwind nicht den Erfolg - sie sicherte Israel einen Platz im Finale. Israel holte dazu bei den Quoten der Buchmacher nach dem Auftritt mächtig auf. Das gilt traditionell als ein sicheres Zeichen, dass sie auch bei den Zuschauerinnen und Zuschauern im Finale gut ankommen wird und gibt ihr damit eine realistische Chance auf einen Sieg.

Besonders große Chancen werden den Acts Baby Lasagna aus Kroatien («Rim Tim Tagi Dim») und Nemo aus der Schweiz («The Code») zugerechnet. Deutschland tritt in diesem Jahr auf Position 3 von 26 an, nach Schweden und der Ukraine und vor Luxemburg. Als Kommentator für das deutsche Publikum wird erstmals Thorsten Schorn durch den Final-Abend führen. Er tritt die Nachfolge von Peter Urban an, der 25 Jahre lang den ESC kommentiert hatte. Zuschauerinnen und Zuschauer können per Anruf, SMS und mit einer App abstimmen.


Bildnachweis: © Jens Büttner/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Name für Gorilla-Baby aus dem Allwetterzoo Münster gesucht
Allgemein

Stimmen Sie ab für den jüngsten Abkömmling im Zoo

weiterlesen...
awm holen Weihnachtsbäume im Januar und Februar ab
Allgemein

Rund 30.000 Tannen werden zu Kompost verarbeitet

weiterlesen...

Neueste Artikel

Stadt richtet neue Bewohnerparkzone in „Klein Muffi“ ein
Politik

Neue Regelung gilt voraussichtlich ab dem 1. Juni

weiterlesen...
Tauende Böden bedrohen Millionen Arktis-Bewohner
Aus aller Welt

Der Permafrost wird im Zuge des Klimawandels instabiler. Erdmassen bewegen sich, der Untergrund gibt Gefahrstoffe frei. Das ist auch ein soziales Problem.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Tauende Böden bedrohen Millionen Arktis-Bewohner
Aus aller Welt

Der Permafrost wird im Zuge des Klimawandels instabiler. Erdmassen bewegen sich, der Untergrund gibt Gefahrstoffe frei. Das ist auch ein soziales Problem.

weiterlesen...
Kiloweise Kokain am Sylter Strand - Zoll sucht weiter
Aus aller Welt

Seit Anfang Dezember finden Menschen immer wieder Päckchen mit Kokain an den Stränden der Nordseeinseln. Entdeckt wurden bisher 250 Kilogramm - deutlich mehr als bei früheren Funden auf Sylt.

weiterlesen...