23. Februar 2022 / Aus aller Welt

Corona-Krise hat Mehrheit der Bürger bescheidener gemacht

In der Corona-Pandemie ist Shopping komplizierter geworden, sofern die Läden überhaupt geöffnet sind. Eine Umfrage zeigt, dass die Mehrheit ihre Konsumhaltung geändert hat.

Laut Zukunftsforscher Opaschowski gibt es eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener beim Konsumieren sein will.

In der Corona-Krise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage mehrheitlich zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden.

60 Prozent der Befragten sagten in einer neuen Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: «Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden - und vermisse nichts.» Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert.

Ein Teil der Bevölkerung werde durch steigende Preise zum Sparen gezwungen, erklärte der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Aber es gebe eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener beim Konsumieren sein wolle. «Quer durch alle Sozial- und Altersgruppen erweist sich das veränderte Konsumverhalten als ein sich stabilisierender Trend.»

Frauen liegen vorn

Es seien jedoch mehr Frauen (65 Prozent) als Männer (56 Prozent), die nach eigenem Bekunden Maß halten. Zu einer bescheideneren Konsumhaltung bekannten sich laut Umfrage auch eher die über 50-Jährigen (67 Prozent) als die Generation unter 30 Jahren (50 Prozent).

Für überraschend hoch hält Opaschowski den Anteil der Großstädter. 65 Prozent von ihnen bekundeten, sie seien maßvoller und bescheidener geworden. Landbewohner, also die nicht in Großstädten lebenden Befragten, stimmten nur zu 53 Prozent dieser Aussage zu.

Nach Einschätzung Opaschowskis geht es den Menschen mehr um veränderte Lebensansprüche als um Verzicht oder gar Askese. Die in Pandemiezeiten verbreitete Forderung «Ich will mein Leben zurück!» müsse neu bewertet werden. «Die Anhänger der Bescheidenheit wollen ein anderes Leben - und nicht das "alte Leben" zwischen Kauflust und Konsumverschwendung.» Das veränderte Konsum-Credo bedeute: mehr teilen als besitzen. «Die Tür zu einer neuen Sharing-Ökonomie wird auf diese Weise einen Spalt breit geöffnet», nimmt Opaschowski an.


Bildnachweis: © Georg Wendt/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Das Schloss Rockt 2025
Kunst & Kultur

Auf dem Schlossplatz Münster am 20. 06. von 17.00 – 22.00 Uhr / Der Eintritt ist frei / Von 17.00 – 18.00 Uhr gibt es zwei Bier zum Preis von einem

weiterlesen...
Handtaschenraub am Dahlweg
Polizeimeldungen

Polizei Münster sucht Zeugen

weiterlesen...

Neueste Artikel

awm-Partner Twence senkt CO2-Ausstoß um 100.000 Tonnen pro Jahr
Allgemein

Königin Máxima eröffnet klimafreundliche Abfallverwertungsanlage in Hengelo / Oberbürgermeister Markus Lewe lobt grenzüberschreitende Zusammenarbeit

weiterlesen...
Studie: CO2-Budget für 1,5-Grad-Ziel schrumpft rapide
Aus aller Welt

Wenn die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränkt werden soll, müsste die Menschheit drastisch umsteuern. Was noch an CO2 ausgestoßen werden darf, schrumpft schnell zusammen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Studie: CO2-Budget für 1,5-Grad-Ziel schrumpft rapide
Aus aller Welt

Wenn die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränkt werden soll, müsste die Menschheit drastisch umsteuern. Was noch an CO2 ausgestoßen werden darf, schrumpft schnell zusammen.

weiterlesen...
Panne bei «Starship»-Test: Rakete explodiert vor dem Start
Aus aller Welt

Mit dem größten je gebauten Raketensystem will Elon Musk den Mars erschließen. Doch kurz vor dem zehnten Testflug gibt es eine Explosion.

weiterlesen...