Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat einen Besuch im vom Sturm «Helene» betroffenen Katastrophengebiet erneut für Wahlkampfzwecke genutzt. «Wir haben eine große Wahl vor uns. Und wenn ich beteiligt bin - habe ich dem Gouverneur gesagt - werden sie die beste Behandlung bekommen», sagte Trump in Evans im Bundesstaat Georgia, an der Seite von Gouverneur Brian Kemp. Dieser hatte zuvor die Unterstützung von Trump gelobt und seinem Parteikollegen dafür gedankt, dass er die nationale Aufmerksamkeit auf die betroffenen Gebiete in seinem Bundesstaat lenke. Trump betonte, wie er während seiner Amtszeit schnelle Hilfe nach Katastrophen organisiert habe und stellte ein ähnliches Krisenmanagement für den Fall seiner Wahl in Aussicht. Allerdings stand der einstige Präsident etwa nach Hurrikan «Maria» in Puerto Rico selbst in der Kritik. Seine Reaktion auf Waldbrände in Kalifornien sorgte ebenfalls für Kontroversen. «Helene» birgt politischen Zündstoff: Die US-Katastrophenschutzbehörde FEMA beklagte, dass die Verbreitung von Falschinformationen ihre Hilfsmaßnahmen erschwere. So wiederholte Trump etwa bei einer Wahlkampfveranstaltung in Michigan die Verschwörungstheorie, Mittel der Behörde würden an Migranten ohne legalen Status fließen, um diese Personen illegal zur Stimmabgabe für Demokraten in der kommenden Wahl zu bewegen. Ein Sprecher des Weißen Hauses warf den Republikanern und rechten Medien vor, Lügen zu verbreiten, um die amerikanische Bevölkerung zu spalten. Trump war bereits zu Beginn der Woche nach Georgia gereist. Kurz vor der Präsidentschaftswahl nutzt der Republikaner den Sturm, um die Krisenbewältigung der US-Regierung unter Präsident Joe Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris infrage zu stellen. Mit Georgia und North Carolina sind zwei entscheidende Swing States stark betroffen, was die politische Brisanz steigert. Trump und Harris treten bei der Wahl am 5. November gegeneinander an. Nach einem Besuch in Georgia diese Woche wird Harris heute auch nach North Carolina reisen, um sich ein Bild der Lage zu machen. Biden war bereits in North und South Carolina, Florida und Georgia unterwegs, um die Situation in den Katastrophengebieten persönlich zu begutachten. Die beiden sagten den Betroffenen fortwährende Hilfe zu. Biden rief dazu auf, parteipolitische Streitigkeiten angesichts der Katastrophe beiseitezulassen. Die US-Regierung helfe allen, die Unterstützung bräuchten – unabhängig davon, ob es sich um Staaten mit einem republikanischen oder demokratischen Gouverneur handele. «Helene» war vor rund einer Woche als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen, schwächte sich danach etwas ab und zog weiter nach Norden. Dabei hinterließ der Sturm im Südosten der USA immense Verwüstungen. Nach Zählungen von US-Medien kamen mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten – Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia – ums Leben. Hunderte werden weiterhin vermisst. Diese hohe Zahl ist auch darauf zurückzuführen, dass das Mobilfunknetz im Katastrophengebiet in großen Teilen zusammengebrochen ist und viele Menschen in ihren Häusern ohne Kontakt zur Außenwelt eingeschlossen sind. Zahlreiche Gemeinden sind weiterhin isoliert, Hunderttausende ohne Strom, und die Kommunikation bleibt schwierig. Die Auswirkungen erstrecken sich auch auf die Wirtschaft: Der Automobilhersteller General Motors hat die Fahrzeugproduktion in zwei US-Werken aufgrund von Lieferkettenproblemen vorübergehend eingestellt. Währenddessen sehen sich die Bewohner der betroffenen Gebiete bei den Aufräumarbeiten mit erheblichen Gesundheitsrisiken konfrontiert. Neben dem Mangel an sauberem Wasser besteht auch die Gefahr einer Kontamination.Verschwörungstheorien machen die Runde
Hunderte Tote und Vermisste
Bildnachweis: © Evan Vucci/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Nach «Helene»: Trump stellt «beste Behandlung» in Aussicht
Inmitten der Sturmkatastrophe nutzt Trump einen Besuch in Georgia - einem der wahlentscheidenden Swing States - für eigene Zwecke. Dabei stellt er sein eigenes Krisenmanagement in den Vordergrund.
Meistgelesene Artikel
- 30. Oktober 2025
Polizei Münster: Sechs jugendliche Intensivtäter in Haft
Die Jugendlichen waren für über hundert Straftaten in den zurückliegenden Wochen verantwortlich.
- 24. Oktober 2025
25. Show des Sports am 14. November in der Sporthalle Berg Fidel
Mitreißendes Programm vor toller Kulisse
- 23. Oktober 2025
Kulturamt bietet zehn freie Ateliers im Speicher 2 an
Bewerbungsunterlagen bis zum 30. November einreichen
Neueste Artikel
- 19. November 2025
Neuschnee, Frost und Glätte zur Wochenmitte
Winterliche Woche in Deutschland: Im Harz gibt es weiter Neuschnee, im Süden wird es frostig kalt. Auch im hohen Norden könnte etwas Schnee fallen.
- 19. November 2025
Zwei Deutsche bei Wanderung in Chile tödlich verunglückt
Die Urlauber waren in einem bekannten Nationalpark im Süden des Landes unterwegs. Dann schlug plötzlich das Wetter um. Fünf Wanderer kommen am Berg ums Leben.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 19. November 2025
Neuschnee, Frost und Glätte zur Wochenmitte
Winterliche Woche in Deutschland: Im Harz gibt es weiter Neuschnee, im Süden wird es frostig kalt. Auch im hohen Norden könnte etwas Schnee fallen.
- 19. November 2025
Zwei Deutsche bei Wanderung in Chile tödlich verunglückt
Die Urlauber waren in einem bekannten Nationalpark im Süden des Landes unterwegs. Dann schlug plötzlich das Wetter um. Fünf Wanderer kommen am Berg ums Leben.











