Es sollte ein unbeschwerter Samstag für viele Skifahrer in verschneiter Bergwelt im Nordosten Spaniens sein. Doch dann der Schreck am Mittag: Binnen Sekunden verwandelte sich das idyllische Winterparadies an der Skistation Astún in der Region Aragonien in einen Ort des Schreckens: Menschen fielen zum Teil aus 15 Meter Höhe aus dem Sessellift in die Tiefe, als sich gegen 11.30 Uhr ein Bauteil löste und die Konstruktion zum Teil zusammenbrach. Augenzeugen berichteten von herzzerreißenden Schreien. Zwei 18-jährige Spanierinnen wurden aufgrund ihres kritischen Zustands in Krankenhäuser der Regionalhauptstadt Saragossa geflogen. Sie lagen auch am Sonntag noch auf den Intensivstationen zweier Krankenhäuser, wie die Nachrichtenagentur Europa Press berichtete. Über ihren genauen Zustand wurde nichts bekannt. Zwei Menschen mit leichteren Verletzungen, darunter ein minderjähriges Mädchen und eine 67-jährige Frau, wurden demnach ebenfalls noch stationär behandelt. Insgesamt seien bei dem Unfall in der Skistation Astún in den Pyrenäen zehn Menschen verletzt worden, hieß es nach der jüngsten Bilanz. Zunächst war von mehr als 30 Verletzten die Rede gewesen. Deutsche waren nicht darunter, wie die Behörden auf Anfrage bestätigten. Die Rettungsarbeiten in dem entlegenen Unfallort der Provinz Huesca zogen sich am Samstagnachmittag über mehrere Stunden hin. Die genaue Ursache wird nun von der Polizeieinheit Guardia Civil untersucht. Die Skistation, die über mehrere Sessellifte verfügt, nahm derweil bei schönstem sonnigen Winterwetter am Sonntag wieder ihren Betrieb auf - nach dem Unglück vom Samstag hatte sie sofort geschlossen. Hunderte Menschen genossen den herrlichen Schneetag «ohne Angst», wie Jonathan Adrada, ein Reporter des spanischen Staatssenders RVTE, live von der Station berichtete. Einer der Skiläufer sagte im Fernsehen: «Ich vertraue auf die Sicherheit der Anlagen.» Der vom Unfall betroffene Sessellift Canal Roya blieb aber geschlossen. Dort setzte die Guardia Civil ihre Ermittlungen fort. Auch war zunächst nicht bekannt, ob der Sessellift wieder instand gesetzt werden kann und was genau an diesem Sessellift repariert werden müsste. Viele Menschen saßen Stunden nach dem Unfall noch in luftiger Höhe fest. Sie wurden nach und nach abgeseilt oder per Hubschrauber geborgen. Nach einem Bericht von RTVE waren Dutzende Krankenwagen und fünf Hubschrauber dafür vor Ort. Einige Menschen konnten sich springend retten - wie Maria Moreno. Die Spanierin beschrieb auf RTVE: «Ich war mit meinem Vater im Lift, als es plötzlich ruckte. Manche fielen kopfüber hinunter, andere rollten die Pisten hinab.» Sie selbst sei im letzten Moment abgesprungen und habe die Rettungskräfte alarmiert. «Die Schwerverletzten wurden wohl meist von der herabstürzenden Konstruktion getroffen», mutmaßte Moreno. Die schlimme Nachricht löste auch im Madrider Regierungspalast Palacio de la Moncloa Sorgen aus. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez drückte über die sozialen Medien seine Anteilnahme aus: «Ich bin tief erschüttert von den Nachrichten aus Astún. Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Familien.» Aragoniens Regierungschef Jorge Azcón eilte gar an den Unglücksort. Die Skistationen in den spanischen Pyrenäen sind im Winter vor allem bei einheimischen Touristen, aber auch bei Ausländern sehr beliebt. Zuletzt gab es 2022 drei Unglücke mit insgesamt drei Todesopfern. Normalerweise geschehen diese Unfälle aber beim Skifahren - die Skilifte gelten als sicher. Die Skistation Astún betonte in einer Mitteilung, man verfüge über alle Genehmigungen und Inspektionsbescheinigungen. Die letzte Überprüfung habe planmäßig im Jahr 2021 stattgefunden, die nächste sei für 2026 vorgesehen gewesen, sagte Andrés Pita von der Betreibergesellschaft auf RTVE.Skistation wieder offen - Betroffener Sessellift weiter geschlossen
Menschen sprangen teils selbst aus den Sesseln
Skilifte in spanischen Skigebieten gelten als sicher
Bildnachweis: © Verónica Lacasa/EUROPA PRESS/dpa
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Plötzlich ruckelte der Lift - Unfall in spanischem Skigebiet
Ein Skiausflug in einer idyllischen Winterlandschaft verwandelt sich plötzlich in einen Alptraum. Die Skistation ist wieder offen - aber die Gedanken vieler sind bei zwei Schwerverletzten.
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