12. November 2024 / Aus aller Welt

Bandengewalt in Haiti - Passagierflugzeuge angeschossen

Haiti leidet unter extremer Bandengewalt - schwer bewaffnete Gruppen haben die Hauptstadt Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle. Auch der Flugverkehr wird in Mitleidenschaft gezogen.

Zwei Passagierflugzeuge wurden in Haiti Medienberichten zufolge angeschossen. (Archivbild)

Im Krisenstaat Haiti sind Medienberichten zufolge zwei Passagierflugzeuge von US-Fluglinien angeschossen worden. Eine Spirit-Maschine aus Florida wurde am Montag während des Landeanflugs auf den Flughafen Toussaint Louverture von Schüssen getroffen und musste nach Santiago in der Dominikanischen Republik umgeleitet werden, wie CNN und der «Miami Herald» übereinstimmend berichteten. Dabei soll ein Besatzungsmitglied leicht verletzt worden sein. 

Die Reifen des Fliegers seien bereits am Boden gewesen, berichtete der «Miami Herald» unter Berufung auf einen Passagier. Der Pilot sei daraufhin mehrmals über der Hauptstadt Port-au-Prince gekreist, bevor er nach Santiago geflogen sei, hieß es weiter. 

Der Schaden an einem Flugzeug der Airline JetBlue wurde erst nach der Landung in New York festgestellt. Die US-Luftfahrtbehörde kündigte daraufhin aus Sicherheitsgründen ein bis zum 12. Dezember befristetes Verbot für alle Flüge aus den USA nach Haiti an. Weshalb und wer geschossen hatte, blieb bislang unklar. 

Haiti leidet unter Bandengewalt

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden, die Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Medienberichten zufolge ist am Montag ein neuer Ministerpräsident nominiert worden. Der Geschäftsmann Alix Didier Fils-Aimé werde den bisherigen interimistisch regierenden Garry Conille ersetzen, teilte der Übergangs-Präsidialrat des Karibikstaates Berichten zufolge in einem Erlass mit. 

Eine multinationale Sicherheitsmission unter der Führung Kenias bemüht sich derzeit um die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung in Haiti. Die Sicherheitsmission mit geplanten 3.000 Einsatzkräften war im Oktober vergangenen Jahres vom UN-Sicherheitsrat genehmigt worden. Erst im Juni kamen die ersten kenianischen Polizisten in Haiti an - bisher sind es nur wenige Hundert Beamte.


Bildnachweis: © Wilfredo Lee/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Polizei Münster: Sechs jugendliche Intensivtäter in Haft
Polizeimeldungen

Die Jugendlichen waren für über hundert Straftaten in den zurückliegenden Wochen verantwortlich.

weiterlesen...
Finne eröffnet neue Hafenbrauerei in Münster
Genuss & Lifestyle

Ein neuer Treffpunkt für Bierkultur, Kulinarik und Erlebnis am Stadthafen

weiterlesen...
Physiker laden zum Höhepunkt des Quantenjahres in Münster ein
Bildung & Wissenschaft

Bundesweite Abschlussveranstaltung am 15. November in der Halle Münsterland

weiterlesen...

Neueste Artikel

Ein Ort für die Sternenkinder
Kirche & Glauben

Herzensangelegenheit: Gemeinsam mit der Stiftung der Alexianerbrüder wird die Grabstelle für früh im Mutterleib verstorbene Kinder neu gestaltet.

weiterlesen...
Inselreptilien verschwinden, bevor man sie überhaupt kennt
Aus aller Welt

Noch nicht mal erforscht und schon fast verschwunden: Viele Reptilienarten auf Inseln sind vom Aussterben bedroht. Das kann Folgen für ganze Ökosysteme haben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Inselreptilien verschwinden, bevor man sie überhaupt kennt
Aus aller Welt

Noch nicht mal erforscht und schon fast verschwunden: Viele Reptilienarten auf Inseln sind vom Aussterben bedroht. Das kann Folgen für ganze Ökosysteme haben.

weiterlesen...
Ein Vermisster und Verletzte nach Detonation in Reihenhaus
Aus aller Welt

Eine laute Detonation schreckt die Nachbarschaft in einem Wohngebiet in Wolfenbüttel auf. Ein Reihenhaus stürzt ein, Nachbarhäuser sind unbewohnbar. Die Feuerwehr such nach einem 83-jährigen Mann.

weiterlesen...