Die von der Nasa-Sonde «Osiris-Rex» über der Erde abgeworfene Kapsel mit einer Geröllprobe vom Asteroiden Bennu könnten Fachleute möglicherweise schon ab morgen untersuchen. Das teilten Nasa-Wissenschaftler einige Stunden nach der Landung am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit. «Diese Steine werden uns helfen, die Ursprünge von organischem Material und Wasser zu verstehen, die möglicherweise Leben auf der Erde ermöglicht haben», schrieb die US-Raumfahrtagentur am Montag auf X (vormals Twitter). Die Sonde hatte die Kapsel in einer Höhe von rund 102.000 Kilometern über der Erde abgeworfen. Geschützt von einem Hitzeschild und gebremst von Fallschirmen landete die Kapsel dann in der Wüste des US-Bundesstaats Utah. Dabei blieb sie nach Angaben der Nasa wie erhofft unbeschadet. Per Hubschrauber wurde sie in ein erstes steriles Labor in der Nähe der Landestelle gebracht und einer «Stickstoff-Säuberung» unterzogen. So sollten Verunreinigungen verhindert werden. Am Montag könnte die Probe dann in Nasa-Labore im US-Bundesstaat Texas gebracht werden - wo sich rund 200 Wissenschaftler mit 60 verschiedenen Untersuchungsmethoden ab Dienstag an dem Material zu schaffen machen sollen. Für den 11. Oktober hat die Nasa eine Pressekonferenz angekündigt, wo erste Ergebnisse der Untersuchungen mitgeteilt werden sollen. Schätzungen der Nasa zufolge enthält die Kapsel rund 250 Gramm Geröll, die vor rund drei Jahren von dem Himmelskörper mit einem komplizierten Manöver eingesammelt worden waren. Sollte sich der Inhalt der Kapsel so darstellen wie von der Nasa erhofft, dann wäre es die erste erfolgreich zur Erde gebrachte Probe eines Asteroiden in der Geschichte der US-Raumfahrtbehörde - und die wohl größte jemals entnommene solche Probe überhaupt. 2005 war die japanische Raumsonde «Hayabusa» auf einem Asteroiden gelandet. Sie brachte 2010 die ersten je gesammelten Bodenproben eines solchen Himmelskörpers zur Erde. Es gab noch weitere Flüge zu Asteroiden, doch keine weitere Sonde hat bislang Material zur Erde zurückgebracht. «Osiris Rex» war im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und rund zwei Jahre später bei Bennu angekommen. Der tiefschwarze Asteroid, benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit, hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden - und will ihn deshalb ganz genau erforschen. Zudem erhoffen sich die Wissenschaftler von der rund eine Milliarde Dollar teuren «Osiris-Rex»-Mission Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn solche Asteroiden sind Überbleibsel davon. Die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere «Osiris-Rex»-Sonde machte sich direkt nach dem Abwurf schon auf den Weg zum nächsten Asteroiden, dem Apophis. Der Asteroid mit einem Durchmesser von rund 370 Metern wird 2029 Berechnungen zufolge in rund 32.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorbeifliegen und könnte so erstmals aus der Nähe erforscht werden. Probe ist eine Premiere
Ein gefährlicher Asteroid
Bildnachweis: © Keegan Barber/Nasa/Zuma Press/dpa
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Asteroiden-Probe wird womöglich schon morgen untersucht
Eine Geröllprobe vom Asteroiden Bennu ist zurück auf der Erde. Die Spannung vor der Untersuchung der Kapsel ist nun groß. Schon morgen könnte es so weit sein.
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