11. Januar 2018 / Allgemein

Wie entwickelt sich der Allwetterzoo Münster in den nächsten Jahren?

Das Konzept Masterplan 2030 plus für den Allwetterzoo Münster ist fertig

Wie entwickelt sich der Allwetterzoo Münster in den nächsten Jahren?

Fotos (Allwetterzoo Münster) von links nach rechts: Frank Röttger, Prokurist AWZ MS, Dr. Thomas Wilms, Zoodirektor, Rainer Knoche, Vorsitzender des Aufsichtsrates AWZ MS und Dirk Heese, Prokurist AWZ MS.

 

Zwei Jahre intensive Arbeit haben sich gelohnt: Das Konzept Masterplan 2030 plus für den Allwetterzoo Münster ist fertig und Zoodirektor Dr. Thomas Wilms zeigt sich erleichtert, dass das Konzept Masterplan 2030 plus  bei der Vorstellung im Aufsichtsrat des Allwetterzoos und im Verwaltungsvorstand der Stadt Münster äußerst positiv aufgenommen wurde und starke Unterstützung findet. 

„Der Allwetterzoo Münster ist ein sehr attraktiver Zoo und das wollen wir auch bleiben – die Herausforderung für die Zukunft sehe ich in der Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlage des Allwetterzoos um die erheblichen Sanierungsnotwendigkeiten im Gebäudebestand und der Technik zu beseitigen und in der konzeptionellen Weiterentwicklung des Zoos“ erklärt Dr. Thomas Wilms.

„Wir sind stolz, dass der Allwetterzoo Münster von den Bürgerinnen und Bürgern Münsters und des Münsterlandes eine solch breite Unterstützung findet und wir nun ein Konzept auf dem Tisch haben, mit dem das erfolgreiche Allwetterzoo-Konzept weiter entwickelt werden kann“, bestätigt Rainer Knoche, Vorsitzender des Zoo-Aufsichtsrates.

Hauptziele des Masterplankonzeptes 2030 plus sind, das Profil des Allwetterzoos als Artenschutz- und Bildungsinstitution zu schärfen, die Qualität der Tierhaltung zu optimieren, die Attraktivität des Zoos für die Besucher nochmals zu steigern und den Allwetterzoo hinsichtlich des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen weiter zu verbessern.

„Das Masterplankonzept 2030 plus basiert auf einer detaillierten Analyse des aktuellen IST-Zustandes, wobei alle Bereiche des Allwetterzoos eingehend untersucht wurden“ so Wilms. „Das Allwetter-Konzept ist ein Alleinstellungsmerkmal für unseren Zoo, auf das wir weiter aufbauen werden. Im Rahmen des Konzeptes Masterplan Allwetterzoo 2030 plus wird dem Thema ‚Allwetterzoo‘ das Thema ‚Klima‘ als zukünftiges Ordnungsprinzip des Zoos zur Seite gestellt. Der Allwetterzoo wird sich zum Klima- und Artenschutzzoo weiterentwickeln – damit schaffen wir für unseren Zoo ein weiteres Alleinstellungs­merkmal“ erklärt Dr. Thomas Wilms.

Die zukünftige Einteilung des Allwetterzoos wird bestimmt durch die Klimazonen Gemäßigte Zone, Subtropen und Tropen. Dadurch wird es möglich, die Tierarten aus den unterschiedlichen Klimazonen der Erde nebeneinander zu zeigen und übergeordnete Themen – etwa zur Biodiversität in den einzelnen Klimazonen, den spezifischen Anpassungen der Tiere an das Klima ihres Lebensraumes aber auch zur Gefährdung durch den Klimawandel – zu vermitteln. Im Eingangsbereich wird es den sog. Klima- und Artenschutzcampus geben, in dem es ein großes Bildungsangebot zum Thema Natur-, Klima- und Artenschutz geben wird. Dort wird der Allwetterzoo auch über seine Aktivitäten im Natur- und Artenschutz detailliert informieren.

Das Konzept Masterplan Allwetterzoo 2030 plus
In den letzten zwei Jahren wurden alle Bereiche des Allwetterzoos begutachtet: Jedes Gebäude und jede Außenanlagen wurden hinsichtlich des Sanierungsbedarfs überprüft und bewertet. Aus dieser Überprüfung wurde eine Prioritätenliste der Sanierungsnotwendigkeiten erstellt und mit einer Kostenanalyse hinterlegt.

Darüber hinaus wurden folgende Punkte schwerpunktmäßig bearbeitet:

·         Evaluation der tiergärtnerischen Qualität und des Tierbestandes

·         Möglichkeiten der Attraktivitätssteigerung für den Zoo

·         Erhöhung der Wettertauglichkeit des Zoos

·         Maximierung der Nebeneinnahmen

·         Reduzierung der laufenden Kosten

Aus diesen Einzelergebnissen wurde das Masterplankonzept Allwetterzoo 2030 plus entwickelt.

Die Eckpunkte des Konzeptes sind:

-       Weiterentwicklung des Allwetterzoos zu einem Klima- und Artenschutzzoo

-       Stärkung des Bildungsangebotes hinsichtlich Natur-, Klima- und Artenschutzthemen im Klima- und Artenschutzcampus und Ausbau der Kooperationen im Artenschutz-, Bildungs- und Forschungsbereiches 

-       Einführung der Klimazonen als Ordnungsprinzip im Tierbestand

-       Verbesserung der tiergärtnerischen Qualität

-       Erhöhung der Attraktivität des Allwetterzoos für seine Besucher

-       Beseitigung der dringenden Sanierungsnotwendigkeiten     

Um diese Ziele zu erreichen sind im Zeitfenster 2019-2030 folgende Maßnahmen vorgesehen:

1.    Beseitigung der akuten Sanierungsnotwendigkeiten: Kostenschätzung 27,5 Mio. EUR

2.    Durchführung von 2 Pilotprojekten (Pilotprojekt 1: Südamerikanisches Pantanal; Pilotprojekt 2: Asiatische Inselwelt und Afrikanische Savanne) zur Attraktivitätssteigerung des Allwetterzoos: Kostenschätzung 31,5 Mio. EUR

Das Gesamtvolumen des Masterplans Allwetterzoo 2030 plus beträgt 59 Mio. EUR.

 

Abschlussfrage an Zoodirektor Dr. Thomas Wilms: Wird es auch neue Tierarten im Allwetter-Klimazoo geben?
„Wir haben alle Tierarten bei uns im Zoo bewertet hinsichtlich Ihrer Relevanz für den Artenschutz, also ihres Bedrohungsstatus, hinsichtlich ihrer Rolle für den Zoo und hinsichtlich ihrer Attraktivität für die Besucher. Es wird auf der Basis dieser Analysen natürlich auch Änderungen im Tierbestand geben“ betont Dr. Wilms. „Zu viel werde ich nicht verraten, nur so viel: Wenn alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, dürfen sich die Zoobesucher beispielsweise auf Brillenbär, Flachlandtapir, Tamandua, Riesenotter, Baumkänguru, Helmkasuar, Gibbons und Komodowaran sowie noch weitere neue Tierarten freuen…“

 

 

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