29. Mai 2022 / Natur & Umwelt

Mauersegler beim NABU melden

Sommervogel wieder in der Stadt zu Gast

Mauersegler

Foto (Klaus Roggel): Mauersegler in voller Aktion


Die NABU-Naturschutzstation Münsterland führt 2022 das städtisch geförderte Projekt zum Schutz der Mauersegler fort und bittet Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung bei der Erfassung der friedlichen Sommervögel, insbesondere deren Nistplätze.

Das Mauersegler-Projekt geht in das fünfte Jahr: Mittlerweile wurden über 200 Standorte mit Brutvorkommen in Münster festgestellt. 2021 wurden durch die NABU-Station rund 50 neue Nistplätze geschaffen, z.B. am Hotel zum Guten Hirten und an der Overberg-Grundschule. Die Kenntnisse über Nistplätze sind eine wichtige Grundlage für den Schutz der Art, denn in der Regel suchen Mauersegler über viele Jahre und Generationen die gleichen Gebäude zur Brut auf. Die anpassungsfähigen Flugakrobaten sind von Mai bis August zu Gast. An das Leben in der Stadt haben sie sich gewöhnt. Vor vielen Jahrhunderten nisteten sie an Felsen oder auch Baumhöhlen, doch solche Standorte sind heute bundesweit selten. Hoch oben unter Dachrinnen, in Hausspalten oder Hohlräumen an Flachdächern bauen sie ganz versteckt ihre Nester. Oftmals bleiben sie ganz unbemerkt, da sie im Gegensatz zu Schwalben keine auffälligen Verschmutzungen hinterlassen. Ihre Sri-sri-sri-Rufe sind meist gegen Abend vom Himmel zu hören, wenn sie in kleinen Gruppen über unsere Dächer sausen und Insekten aus der Luft fangen.

Die Stadtentwicklung schreitet jedoch voran, damit verbunden sind Abrisse, moderne Neubauten, die kaum noch Unterschlupf bieten und Sanierungen, welche vorhandene Brutplätze oftmals verschließen. Wenn die Nisthöhlen einmal verschlossen sind, haben die Mauersegler es schwer neue Brutplätze zu finden. Aline Förster, Landschaftsökologin bei der NABU-Naturschutzstation, berät daher Immobilieneigentümer und Wohnungsbaugenossenschaften zum Thema Artenschutz am Gebäude. Mittlerweile hat man das Problem erkannt und es gibt eine Vielzahl einfacher Lösungen um Sanierung, Klima- und Vogelschutz zu vereinen wie z.B. mit Hilfe von eingebauten oder vorgesetzten Niststeinen am Gebäude. Gebäudebewohnende Fledermäuse sind übrigens ebenso gefährdet.

Die NABU-Station bittet um Meldungen von Mauerseglerbeobachtungen, insbesondere genaue Fundorte von Nistplätzen, Ein- und Ausflügen an Gebäude, mit ungefährer Anzahl der Tiere an: mauersegler@nabu-station.de oder 02501/9719433

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