29. Mai 2023 / Politik

Jobcenter qualifiziert Zugewanderte für Einsatz in Kitas

Projekt fördert Integration und mildert Fachkräftemangel

Migranten

Foto (Stadt Münster): Das Jobcenter der Stadt Münster qualifiziert Zugewanderte zu Integrationsbegleiterinnen und -begleitern in Kitas und Schulen.


Das Jobcenter der Stadt Münster qualifiziert Zugewanderte zu Integrationsbegleiterinnen und -begleitern in Kitas und Schulen. "Die Maßnahme soll sowohl den Teilnehmenden helfen, Fuß auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu fassen, als auch den Fachkräftemangel im Bereich Kindererziehung abmildern", sagt Ralf Bierstedt, Amtsleiter des Jobcenters. Mit ihrer Arbeit sollen sie künftig Kinder und Eltern mit Flucht- oder Migrationsgeschichte bei der Integration in Deutschland unterstützen und zwischen den Familien und Fachkräften der Kindertageseinrichtungen und Offenen Ganztagsschulen (OGS) vermitteln.

Das Pilotprojekt läuft seit Januar 2023 in Kooperation mit der rebeq GmbH, die Beratungs- und Qualifizierungsangebote für die berufliche Förderung anbietet. Bisher nehmen 20 Frauen und Männer aus 13 verschiedenen Nationen teil, Ende Juni sind sie fertig. "Sowohl die kinderbetreuenden Einrichtungen als auch die Teilnehmenden sind begeistert. Das zeigt, dass der Bedarf auf beiden Seiten groß ist", sagt Beata Kanngießer, Migrationsbeauftrage des Jobcenters Münster. "Die Migrationserfahrung und die Kenntnisse unterschiedlicher Kulturkreise sind für die Vermittlung zwischen Erziehenden auf der einen und zugewanderten Kindern und Eltern auf der anderen Seite enorm wichtig", berichtet Carina Wildt von rebeq.

Die Maßnahme dauert 21 Wochen und richtet sich an Frauen und Männer mit Migrationsvorgeschichte, die Arbeitslosengeld 1 oder Bürgergeld beziehen. Auf dem Lehrplan stehen nicht nur allgemeine Tipps zur Jobsuche im Erziehungssektor, sondern auch theoretische Inhalte zu Kinderrechten in Deutschland, der Bildungsvereinbarung des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Beobachtung der Kinder hinsichtlich ihrer Stärken und Interessen. In einem Praktikum können sie das Erlernte im Berufsalltag anwenden. "Die Maßnahme soll die Teilnehmenden von dem Berufsfeld begeistern, damit sie anschließend eine Kinderpflege- oder Kindererziehungsausbildung aufnehmen", erläutert Kanngießer.

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