3. April 2025 / Politik

Friedenskonferenz in Münster: Europas Sicherheit im Fokus

Oberbürgermeister Markus Lewe empfängt hochrangige Gäste im Friedenssaal / Prinzipalmarkt gesperrt, Stadthaus 1 geschlossen

Foto (Stadt Münster):  Am Donnerstagnachmittag, 3. April, hat rund um Münsters Rathaus der Aufbau der Sicherheitsvorkehrungen für die Friedenskonferenz begonnen.


Münster und die Sicherheitslage in Europa rücken für einen Tag in den öffentlichen Fokus, wenn am Freitag, 4. April, die Westfälische Friedenskonferenz im Historischen Rathaus tagt. 400 nationale und internationale Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kommen dafür in Münster zusammen. Eröffnet wird die Konferenz um 10 Uhr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Margot Friedländer einen Sonderpreis des Internationalen Preises des Westfälischen Friedens übergibt. Die 103-Jährige überlebte als deutsche Jüdin den Holocaust und wird für ihre Aufklärungsarbeit als Zeitzeugin geehrt, die sie seit ihrer Rückkehr aus dem US-amerikanischen Exil nach Deutschland vor 15 Jahren leistet.

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe empfängt im Rahmen der Friedenskonferenz hochrangige Gäste im Friedenssaal des Rathauses. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Margot Friedländer werden sich dort ebenso ins Goldene Buch der Stadt eintragen wie der ehemalige NRW-Ministerpräsident und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, der die politische Leitung der Konferenz übernommen hat, und Dr. Reinhard Zinkann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), welche die Friedenskonferenz ausrichtet.
"Frieden verlangt Mut – den Mut zum Zuhören, zum Verstehen und zum gemeinsamen Handeln. Ich freue mich, dass hier in Münster, wo einst die Grundlage für das moderne Völkerrecht gelegt wurde, erneut hochrangige Gäste aus aller Welt zusammenkommen, um bei der Westfälischen Friedenskonferenz über Wege zum Frieden zu beraten", hebt Lewe die Bedeutung des Treffens in Münster hervor.

Prominente Gäste im Rathaus
Nach der Preisverleihung an Margot Friedländer zu Beginn der Friedenskonferenz führt Peer Steinbrück in das Leitthema der Veranstaltung ein: Wie ist ein wehrhafter Frieden in Europa und der Welt zu erreichen? Bis 18 Uhr diskutieren prominente Gäste wie der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer, Airbus-Topmanager René Obermann, NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und NRW-Europaminister Nathanael Liminski unterschiedliche Aspekte dieser Frage. Eine osteuropäische Perspektive auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen zeigen Estlands Außenminister Margus Tsahkna und die – im Exil lebende – belarussische Oppositionsführerin Sviatlana Tsikhanouskaya auf. Die Veranstaltung wird vom Fernsehsender Phoenix live übertragen.

Die Westfälische Friedenskonferenz ist eine Veranstaltung der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL). Die WWL verleiht im Historischen Rathaus seit 1998 den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens an Persönlichkeiten, die sich besonders für den Frieden in der Welt einsetzen. Zuletzt erhielt der französische Präsident Emmanuel Macron im Mai 2024 den Preis. Mit der Westfälischen Friedenskonferenz richtet die WWL seit 2023 eine weitere Veranstaltung aus, die an den Westfälischen Frieden von 1648 anknüpft, seine Lehren in die Gegenwart überträgt und Münster als Stadt des Friedens in den Fokus rückt.

Sicherheitsvorkehrungen in der Innenstadt
Für die Friedenskonferenz gelten in der Innenstadt erhöhte Sicherheitsvorgaben. Das Historische Rathaus und das angrenzende Stadtweinhaus sowie das Stadthaus 1 sind für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Polizei sperrt den Prinzipalmarkt bis zum Ende der Veranstaltung für den Verkehr, auch für Busse und Fahrräder gibt es kein Durchkommen. Zu Fuß sind die Geschäfte und Arztpraxen am Prinzipalmarkt aber zu erreichen. Die Polizei weist darauf hin, dass es insbesondere während der An- und Abreise der Gäste am Freitag in der Stadt zu zusätzlichen kurzzeitigen Straßensperrungen kommen kann.

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