14. August 2018 / Allgemein

Fischesterben vermeidbar durch rechtzeitigen Einsatz von Hochleistungspumpen?

Sauerstoffgehalt des Aasees hat kritische Marke verlassen

Fischesterben vermeidbar durch rechtzeitigen Einsatz von Hochleistungspumpen?

Entwarnung für das massiv aus dem Gleichgewicht geratene Öko-System Aasee gibt es nicht. Immerhin: Es zeichnen sich gute Chancen für eine Restpopulation ab, das heißt, es ist nicht der gesamte Fischbestand vernichtet worden. "Auch die Sauerstoff-Werte haben sich stabilisiert", bilanziert Stadtrat Matthias Peck den aktuellen Stand. "Sie liegen an verschiedenen Stellen oberhalb des kritischen Schwellenwertes", so der Beigeordnete für Nachhaltigkeit. Bleibt die Frage: Hätte die Katastrophe durch den rechtzeitigen Einsatz von Hochleistungspumpen rund um den Aasee, wie sie jetzt vorgenommen werden, verhindert werden können?

Aktuell hat sich der Sauerstoffgehalt auf 9 bis 14 Milligramm pro Liter Wasser erholt; drei Milligramm ist der für Fische unterste Wert. Auch wenn der See sich abgekühlt hat und der Wind für hilfreiche Wasserverwirbelungen sorgt, werden die städtischen Gewässerökologen engmaschige Messungen fortführen. Bis Dienstagnachmittag spritzen auch zwei Hochleistungspumpen Wasser in das Stillgewässer. Die Pumpsysteme am Mühlenhof und Segelclub Hansa laufen nonstop und zeigen Wirkung. 28 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Emsdetten und der Feuerwehr Münster waren im Einsatz.

Dieser Wasseraustausch hat insbesondere dem oberen Aasee-Bereich gut getan: Dort hat der Fischereiverein Frühauf Münster Fischbewegungen ausmachen können. Diese Restbestände seien überaus wichtig für den Wiederbaubau, so der Vorsitzende Horst Kröber. In den nächsten Tagen entscheidet die Stadt, ob die Pumpen weiterhin in Betrieb bleiben.

Wochenlange Hitze und versiegende Aa-Zuflüsse lösten seit dem vergangenen Freitag das massive Fischsterben aus. Bisher wurden mehr als 20 Tonnen verendete Fische entsorgt. Der mangelnde Sauerstoff bereitet auch Bakterien einen reichen Nährboden: 10 bis 20 tote Wasservögel bisher sind Ausdruck des Krisenzustandes des Aasees. Freiwillige private Helfer haben am Wochenende Tiere geborgen. Die Stadt checkt die Uferböschungen ab, wird die Enten einsammeln und untersuchen lassen, ob sich der Verdacht auf Botulismus, einer von Bakterien ausgelösten Vergiftung, bestätigt. Für Menschen ist das ungefährlich. Wer tote Wasservögel entdeckt, sollte sie nicht auf eigene Faust beseitigen. Die Stadt bittet in diesen Fällen, die Hotline anzurufen unter (02 51) 4 92 67 01.

Nach wie vor gilt besondere Vorsicht auch vor Blaualgen (Cyanobakterien). Auch hier hat der Regen geholfen und die Algen weitgehend zerstört. Sollte der Wind sie allerdings ans Ufer treiben, empfiehlt die Stadt allen Hundebesitzern, ihre Vierbeiner an diesen Stellen nicht aus dem Aasee trinken zu lassen. Vorsorglich sollten auch Wassersportler hier den Hautkontakt mit Aasee-Wasser vermeiden.

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