11. Oktober 2019 / Kunst & Kultur

Federleichte Premiere eines künftigen Publikumslieblings-Stücks am WBT

"Alles was Sie wollen" von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière

Langmajer & Hennes

Foto (Klaus Lefebvre): Ivana Langmajer und Markus Hennes


Eine übergelaufene Wanne bringt die beiden Nachbarn Lucie und Thomas zusammen. Ihr Badewasser tropft von seiner Decke. Fix die Wohnung trocknen und die Kosten klären, alles könnte so schnell geklärt sein – und das wäre Lucie auch ganz recht. Sie schreibt gerade ein neues Theaterstück oder zumindest ist das der Plan, denn eine Schreibblockade treibt sie in den Wahnsinn. Aus einem Gespräch der Dramatikerin mit dem alleinerziehenden Vater werden zwei, aus zwei Gesprächen wird ein Essen und bei dem Essen wächst ein Plan, um ihre Blockade zu lösen. Aus der nachbarschaftlichen Beziehung wird ein vertrautes Verhältnis, bis Thomas mitbekommt, worüber Lucie schreibt.

Wer beim Gedanken an „Schreibblockade“ jetzt eine bleischwere Abhandlung à la Chandos-Brief erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt. Die Autoren Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière (Besuchern des WBT bestens durch ihr erstes Theaterstück „Der Vorname“ bekannt) haben mit „Alles was Sie wollen“ eine romantische Komödie vorgelegt, über die Grenzen von Privatsphäre in den Erzählungen anderer und die manchmal schwere Leichtigkeit der Liebe. Das alles aufgebaut als Theater im Theater.

Starkes Schauspiel
Die federleichte Komödie wird von den beiden Schauspielern Ivana Langmajer und dem neuen Ensemblemitglied Markus Hennes glänzend und immer auf Augenhöhe dargeboten. Beide agieren mit ungeheurem Charme, temporeich und sehr leichtfüßig, das Timing stimmt perfekt. Langmajer beherrscht als Lucie alle Facetten von kratzbürstig-arrogant bis emotional und kokett, Hennes als Thomas brilliert mal als warmherzig-witziger Kumpeltyp, mal als einfallsreicher Mutmacher, mal als verletzlicher Liebender.
Dem entspricht auch der Stil der Inszenierung mit Einfallsreichtum und Eleganz. Der Witz wird nie grob, setzt immer auf Intelligenz, ist eher verhalten denn laut. Besonders gelungen auch die Szenen, in denen die Protagonisten das „Stück“ entwickeln: Im „Stück im Stück agieren Langmajer und Hennes wie Marionetten. Muss man gesehen haben!

Hollywood lässt grüßen
Der Abend bietet leichte Unterhaltung im allerbesten Sinne mit einem feinen Bisschen mehr. Rührende Momente, die jedoch nie ins Sentimentale abgleiten wechseln sich ab mit witzigen Screwball-Szenen und teilweise sogar bösartigen Attacken. Die Schluss-Szene könnte so direkt aus einem Blockbuster aus der Traumfabrik stammen. Köstliche Unterhaltung mit nachhaltigem Spaß.

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