2. Mai 2021 / Allgemein

Eichenprozessionsspinner: 5700 Eichen werden gezielt besprüht

Präventive Bekämpfung ab Anfang Mai

Eichenprozessionsspinner

Mit Biozid-Sprüheinsätzen an rund 5700 Eichen und an Baumhecken mit einer Gesamtlänge von 5500 Metern beginnt die Stadt Münster in der ersten Mai-Hälfte mit der präventiven Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Eine beauftragte Fachfirma wird das Biozid "Foray ES", das die Stadt in den vergangenen Jahren bereits eingesetzt hat, an etwa 120 Standorten ausbringen. Ziel ist es, durch den Einsatz des Biozids möglichst viele Raupen zu vernichten, bevor sie ab dem dritten Larvenstadium die Brennhaare entwickeln, die bei Menschen zu Hautreizungen und Atemproblemen führen können.

Die Raupen nehmen das Präparat, dessen Wirkstoff ein natürlich vorkommendes Bodenbakterium ist, auf, wenn sie die Blätter fressen. "Damit die Eichenblätter gezielt besprüht werden können, am Ende auch vollständig benetzt sind und das Mittel möglichst wenig verweht, wird mit Hubsteigern und Sprühlanzen gearbeitet", berichtet Stadtförster Hans-Ulrich Menke. "Hubschrauber setzen wir aus diesen Gründen nicht ein."

Der Sprühnebel sollte nicht eingeatmet werden und nicht in die Augen gelangen. Deshalb tragen die Mitarbeiter der Stadt und der beauftragten Fachfirma Schutzkleidung. Absperrungen sorgen während der Einsätze dafür, dass Passanten Abstand halten. Für Bienen und Käfer ist das Biozid nicht gefährlich. "Dennoch handelt es sich um einen erheblichen Eingriff in den Naturkreislauf. Denn neben dem Eichenprozessionsspinner können auch andere Falterraupen vernichtet werden", erläutert Andreas Lambert von der Fachstelle Stadtbäume. "Deshalb wird ‚Foray ES‘ auch nicht flächendeckend im gesamten Stadtgebiet ausgebracht."   

Die Orte, an denen das präventive Sprühverfahren eingesetzt wird, hat das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit nach einem sorgfältigen Monitoring ausgewählt. Vor allem an Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Sportstätten, viel genutzten Rad- und Fußwegen und in unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern sind Aktionen vorgesehen. 

Voraussichtlich in der zweiten Mai-Hälfte startet dann die mechanische Bekämpfung der Raupen mit dem bekannten Absaugverfahren. Sie kann frühestens ab dem dritten Larvenstadium erfolgen, wenn die typischen Raupen-Prozessionen am Baum beginnen. "Aktuell gehen wir von etwa 20 000 zu behandelnden Bäumen aus", schätzt Hans-Ulrich Menke. Bis zu acht Hubsteiger-Kolonnen und zwei Boden-Kolonnen werden dann im Einsatz sein.  

Raupengespinste an Eichen auf öffentlichen Grünflächen, an Schulen oder Kindergärten können dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit über den Online-Dienst "Mängelmeldung" (www.stadt-muenster.de/maengelmeldung) oder über die Hotline 02 51/4 92-78 78 gemeldet werden.

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