6. August 2022 / Natur & Umwelt

Besser als ihr Ruf - Wanzen

Aufruf für Bioblitz 2022: Wanzen melden

Streifenwanze

Foto (Christopher Mollmann): Streifenwanze

 

Die Naturbeobachtungsplattform "Observation.org" und das LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster haben zum "Bioblitz 2022" aufgerufen. Alle Interessierten sollen über das gesamte Jahr hinweg die Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer Stadt oder innerhalb ihres Landkreises erforschen Die Projektpartner rufen nun dazu auf, besonders die zu Unrecht verrufene Artengruppe der Wanzen näher zu betrachten und bei Observation.org zu melden. Der August eigne sich besonders gut, um die Vielfalt der Wanzen in Münster zu beobachten.

Für den überwiegend schlechten Ruf der Wanzen in der Bevölkerung sorgt vermutlich die bekannte Bettwanze. Allerdings gibt es in Deutschland fast 900 verschiedene Wanzenarten, und die Bettwanze ist nur eine davon. Christopher Mollmann ist Masterstudent der Landschaftsökologie an der Universität Münster und ist aktiv beim Bioblitz dabei. Er kennt sich mit Wanzen aus: "Die meisten Wanzen ernähren sich überwiegend pflanzlich, einige leben räuberisch. Spannend ist, dass bei uns Wanzen nahezu alle terrestrischen Habitattypen, also Lebensraumtypen, besiedeln. Aber auch in Gewässern sind eine ganze Reihe an Arten vertreten." 

Viele Wanzen sind spezialisiert auf bestimmte Lebensräume. Sie eignen sich daher sehr gut als sogenannte Bioindikatoren. Mollmann erläutert: "Das heißt, man kann mit Wanzen die Wertigkeit eines bestimmten Lebensraumes feststellen." Der angehende Landschaftsökologe weist neben der Gefährdung der Insekten auch auf die Gefährdung vieler Wanzenarten hin: "Grund hierfür ist beispielsweise eine zu intensiv genutzte Kulturlandschaft."

Durch die Beteiligung an dem Bioblitz 2022 können alle naturkundlich Interessierten durch das bürgerwissenschaftliche Portal Observation.org zur Erforschung der biologischen Vielfalt allgemein und auch der Wanzen beitragen, indem sie ihre Beobachtungen auf der internationalen Plattform speichern. 

Durch die automatische Foto-Bestimmungsfunktion der App können alle teilnehmen, auch ohne Artenkenntnis. Die Daten kann man bei jedem Spaziergang durch die Natur oder im eigenen Garten sammeln. oder bei Aktionen der regionalen Partner des Bioblitzes wie zum Beispiel Exkursionen im Rahmen der Artenakademie des LWL-Museums für Naturkunde. 

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