16. Oktober 2025 / Natur & Umwelt

Aktion "Aliens unter uns"

Neozoen-Challenge gewinnt 155.000 Beobachtungen für Forschung und Naturschutz

Foto (Jan Ole Kriegs): Gewinnerin der Neozoen-Challenge ist Irina Würtele aus Osnabrück.

Die "Neozoen-Challenge" Challenge war nach Ansicht der Veranstalter ein voller Erfolg: Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster hatte mit Partnern zu diesem Wettbewerb aufgerufen. Ein Jahr lang sollten Natur-Begeisterte gebietsfremde Tierarten im Rahmen der Challenge "Aliens unter uns" in ganz Deutschland fotografieren und über die Smartphone-App "ObsIdentify" an die Naturbeobachtungsplattform "Obervation.org" melden. Insgesamt 155.000 Beobachtungen wurden gemeldet. Bei diesen Beobachtungen wurden allein in Deutschland über 400 Arten nachgewiesen, die mit Hilfe des Menschen eingewandert sind. 

Am meisten Arten gemeldet hat bei der Challenge Irina Würtele aus Osnabrück. Sie konnte 117 Arten fotografisch dokumentieren. An Platz zwei kam Philipp Schroeder aus Düsseldorf mit 113 Arten. Den dritten Platz belegte Andreas Michalik aus Wilhelmshaven mit insgesamt 95 fotografierten Arten.


Foto (Observation/Irina Würtele/CC-BY-NC-ND): Eine Wanderratte dokumentierte Irina Würtele fotografisch im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die ursprünglich im nördlichen Ostasien heimische Art wurde durch den Menschen weltweit verbreitet.

Das Museum des Landschaftsverbandes-Westfalen-Lippe (LWL) in Münster hatte für den Wettbewerb mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK), der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft Hamburg (BUKEA) sowie dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) zusammengearbeitet.

Dr. Viktor Hartung, Wissenschaftler am LWL-Museum: "Unter den Meldungen sind sowohl die üblichen Verdächtigen wie etwa die Rhododendron-Zikade oder die Chinesische Wollhandkrabbe als auch etwas weniger bekannte Neozoen wie Amerikanische Nandus - bis zu überraschenden Funden wie die Wanze "Odontoplatys suturalis", deren Heimat eigentlich die Ukraine ist."

"Durch die Teilnahme an dieser Challenge haben wir unglaublich viele wertvolle Datensätze erhalten, die jetzt weiter ausgewertet werden können, um Fragen zur Verbreitung und Ausbreitung von gebietsfremden Arten nachzugehen. Wichtig ist aber auch, dass die Interessierten auch nach diesem Wettbewerb dabeibleiben und ihre Funde melden", sagt Hartung weiter. "Denn nur so können wir die Entwicklungen um uns herum live verfolgen, erforschen und Veränderungen feststellen und zum Beispiel Folgen für den Naturschutz ableiten."

Vergleichbare Projekte wird es auch weiter geben. So läuft über das gesamte Jahr 2025 innerhalb der App ObsIdentify die Challenge "Arten-Olympiade", bei der alle Interessierten aufgerufen sind, so viele Arten an Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb eines Jahres zu melden wie möglich. Auch 2026 werde das LWL-Museum für Naturkunde die Citizen-Science-Forschung weiter betreiben und wieder Challenges anbieten, kündigte Hartung an.

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