26. Februar 2022 / Allgemein

57 Krankenhausbetten auf dem Weg in die Ukraine

Spende für Gesundheitseinrichtungen in Iwano-Frankiwsk

Bettenspende

Foto (Leo Bisping): Auch am Universitätsklinikum Münster wurde ein LKW mit Betten, Matratzen und Nachttischen beladen


„Die Unterstützung der Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine ist vielleicht gerade in dieser Zeit eines Krieges mitten in Europa ein kleines Zeichen humanitärer Solidarität“, so Ludger Prinz, Geschäftsführer des Johannes-Hospizes in Münster. Bereits 2019 und 2021 organisierte das Johannes-Hospiz Transporte von Pflegebetten in die Ukraine. Am 22. Februar hat sich jetzt ein dritter Hilfstransport mit 57 ausgemusterten Betten, Matratzen und dazugehörigen Nachttischen auf den Weg gemacht. Sie stammen aus dem Universitätsklinikum Münster, dem Maria-Josef-Hospital in Greven und dem St.-Josefshaus in Lüdinghausen-Seppenrade. Betten und Nachttische wurden auf zwei LKW verladen und sind nun auf der 1600 Kilometer langen Reise in die westukrainische Stadt Iwano-Frankiwsk. Dort werden sie in drei Tagen ankommen. 

Mit dem Hospiz in Iwano-Frankiwsk besteht seit 2017 ein enger Kontakt, der durch internationale Projekte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Auswärtigen Amtes vertieft wurde. Gemeinsam mit der Krankenpflegerin Heike Bönninghausen organisierte der Leiter der Akademie am Johannes-Hospiz, Dr. Andreas Stähli im Bereich der Pflege Begegnungen in Iwano-Frankiwsk und in Münster.

Nach einem Besuch in der ukrainischen Stadt berichtete Ludger Prinz: „Wir haben in der Ukraine einfachste Verhältnisse vorgefunden, wie sie nach unseren Maßstäben kaum mehr vorstellbar sind. Dort können die Betten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von kranken Menschen leisten. Ein Chefarzt im örtlichen Krankenhaus schilderte uns den Bedarf an Pflegebetten sehr konkret.“

Prinz leitete diese Bitte an die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Münster St. Mauritz weiter. So erfuhr der Vorstand der Ordensgemeinschaft von dem Bedarf und unterstützt das Hilfsprojekt gerne mit 10 Pflegebetten, Matratzen und Nachttischen. Für die Ordensgemeinschaft, die sich seit jeher der Pflege kranker Menschen und dem Dienst am Nächsten gewidmet hat, ist diese Unterstützung eine Selbstverständlichkeit. Und die Provinzoberin der Ordensgemeinschaft Schwester M. Diethilde ergänzt: „Wir begleiten den Transport und die Menschen in der Ukraine mit unserem Gebet.“

Auch die Geschäftsführung des zur St. Franziskus-Stiftung in Münster gehörenden Maria-Josef-Hospital Greven reagierte sofort: unter Mithilfe des Betriebsstättenleiters Karsten Brömmler wurden dort vorhandene 30 Pflegebetten für die Ukraine zur Verfügung gestellt. Das Universitätsklinikum in Münster hatte sich ebenfalls über seinen Leiter Vergabemanagement Norbert Fark beim Johannes-Hospiz gemeldet und den Transport durch die Überlassung von 17 Krankenhausbetten, Nachttischen und Matratzen unterstützt.

 „Die Betten sind voll funktionsfähig, aber nicht elektrisch zu bedienen. In diesem Falle ist das von Vorteil, weil nicht alle Patientenzimmer in der Ukraine einen Stromanschluss haben“, erinnert sich Ludger Prinz. „Die Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser der Region um Iwano-Frankiwsk haben signalisiert, dass die Betten in den dortigen Einrichtungen dringend gebraucht werden und gute Dienste leisten können.“

Seitens der Hospizleitung in Iwano-Frankiwsk erreichte die Verantwortlichen über deren Geschäftsführerin Iryna Slugotska nun die Information, dass die Güter des Hilfstransports in zwei Hospitälern des dortigen Kreises eingesetzt werden sollen und man sich über diese Partnerschaft sehr freut.

Das Johannes-Hospiz bedankt sich herzlich bei den Partnern, die dieses Projekt unterstützt haben: der Agravis Raiffeisen AG Münster für das kostenfreie Wiegen der LKW und der Firma HSR Gabelstaplerzentrum Münsterland, die für das Beladen Gabelstapler inklusive Fahrer zur Verfügung stellten. 

Die Transportkosten betragen insgesamt 5.000 Euro. Das Johannes-Hospiz nimmt für das Projekt gern Spenden an, die auch für weitere Hilfstransporte genutzt werden sollen. Spendenkonto bei der Darlehenskasse Münster mit der IBAN DE30 4006 0265 0002 2226 00 – Stichwort: „Hilfe für die Ukraine“.

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