10. Januar 2023 / Kunst & Kultur

4. Sinfoniekonzert im Großen Haus des Theater Münster

Werke von Igor Strawinsky, Fazıl Say und Sergej Prokofjew

Geiger Friedemann Eichhorn

Foto (privat): Geiger Friedemann Eichhorn


Im 4. Sinfoniekonzert am Dienstag, 10. Januar, 19.30 Uhr im Großen Haus des Theater Münster stehen Werke von Igor Strawinsky, Fazıl Say und Sergej Prokofjew auf dem Programm. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von GMD Golo Berg. Als Solist ist der international renommierte Geiger Friedemann Eichhorn, Widmungsträger von Fazıl Says 2. Violinkonzert, zu erleben.

Für die Ballettbühne konzipierte Musik russischer Komponisten bildet den Rahmen des farbensprühenden Konzertprogramms, zu dem die Suite aus Igor Strawinskys legendärem „Feuervogel“ den Auftakt bildet. 1910 uraufgeführt machte das Ballett, das zwei russische Märchenstoffe zu einer ebenso spannungsreichen wie poetischen Geschichte komponiert, den „jungen Wilden“ Strawinsky über Nacht weltberühmt. Bei Tänzerinnen und Tänzer war seine Musik dabei bald ebenso bekannt wie gefürchtet, forderten doch ihre kraftvoll gegen den Strich gebürsteten Rhythmen eine ganz neue Körperlichkeit auf der Bühne. Das Ballett des 20. Jahrhunderts war geboren. 

Mit Sergej Prokofjews 1935 entstandener Ballettmusik zu Shakespeares „Romeo und Julia“, aus der Auszüge in der zweiten Konzerthälfte erklingen, hat Strawinskys „Feuervogel“ die fesselnde Farbigkeit des Orchesterklangs gemeinsam. Prokofjew zeichnet in seiner teils kämpferisch agilen, teils aber auch wunderbar lyrischen Musiksprache ausgesprochen facettenreiche Charaktere und lässt den Hörer unmittelbar in die wohl berühmteste aller Liebesgeschichten eintauchen. 

Ergänzt wird das Programm durch das im Frühjahr 2022 in Berlin uraufgeführte 2. Violinkonzert des türkischen Komponisten Fazıl Say, das den suggestiven Titel „Frühlingsmorgen in den Tagen der Quarantäne“ trägt. Entstanden ist das zwischen einsamer Melancholie und herrlich entspannter Naturstimmung changierende Werk im Lockdown 2020 an der türkischen Ägäis-Küste bei Izmir, wo zahlreiche schillernde Sonnenaufgänge über dem Meer dem Komponisten als Inspiration dienten. Musik zwischen Orient und Okzident, die auf faszinierend genussreiche Weise Brücken schlägt und Ohren öffnet.

Weitere Konzerte finden am Mittwoch, 11. Januar um 19.30 Uhr sowie Sonntag, 15. Januar um 18.00 Uhr statt. Eine Stunde vor jedem Konzert gibt es eine Einführung im Foyer Großes Haus. Karten für die Konzerte sind an der Theaterkasse (Tel.: 5909-100) oder online (www.theater-muenster.com) erhältlich.

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